Hintergrund
Hintergrund 

 


Bereits seit einigen Jahren begleitete mich die Idee, mit einer Klasse Texte zu erstellen, die nicht einfach im Aufsatzheft geschrieben stehen, sondern im Internet einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Damit solche Texte für den Leser attraktiv sind, drängte sich die Kombination mit Bildern auf.

Bildergeschichten könnten auch einfach gedruckt werden - wieso also ins Internet damit? Das Projekt musste direkter mit den Vorteilen dieses Mediums verbunden werden. Erst die Idee, mit Hilfe von Links den Leser mit einzubeziehen gab den Ausschlag, das Projekt zu realisieren.

 

 

 

 Computer-Umfeld
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Während einiger Zeit schlummerte diese Idee nur dahin, weil unser Informatik-Umfeld einem solchen Projekt nicht gewachsen war. Aufs Schuljahr 2001/2002 wurde am OSZT eine Teilstelle für die Betreuung unseres Computer-Parks gesprochen. Schon bald waren die Früchte der professionellen Arbeit unseres Informatikbeauftragten zu erkennen: gut gewartete Schüler- und Lehrergeräte, ein zuverlässiges, durchdachtes Netzwerk, einheitliche Software-Umgebung, Datensicherung etc. Auch meine persönlichen Erfahrungen mit Schülern, die Internetseiten erstellen, waren inzwischen gewachsen.

 

 

 

Und los!
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Kurz nach Beginn ihres letzten Schuljahres im September 2001 stellte ich meiner Klasse Sek 9a das Projekt vor und wir machten uns an die Arbeit! Sehr viel Zeit und Energie in Anspruch nahm das gemeinsame Entwickeln einer geeigneten Idee! Die Story sollte allen gefallen, einigermassen "öffentlichkeits-tauglich" und inhaltlich ergiebig genug sein. Allmählich stellte sich heraus, dass wir uns nicht auf eine einzige Geschichte einigen konnten.

Netd@ays

Zu diesem Zeitpunkt wurde ich auf die Netd@ys 2001 aufmerksam und meldete unsere Webstories bei diesem schweizerischen Projekt zur Förderung des Internets in den Schulen an. Unsere interaktiven Geschichten wurden von der Schweizerischen Fachstelle für Informationstechnologien im Bildungswesen SFIB mit der Finanzierung einer digitalen Fotokamera unterstützt, die wir für unser Projekt dringend brauchten.

 Sponsor

 

 

 

Knochenarbeit!
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Obwohl sich der gesamte Arbeitsaufwand stark vergrösserte, beschlossen wir, nicht wie geplant eine einzige Geschichte zu schreiben, sondern in Gruppen verschiedene Einzelgeschichten. Die Unterstützung der Netd@ys spornte uns im richtigen Moment zusätzlich an.

Woche für Woche eine Doppelstunde lang (gegen Ende des Projekts gar 3 Lektionen) arbeiteten die Schülerinnen und Schüler nun toppmotiviert und zielorientiert am...

... Entwickeln der Haupthandlung
... Erfinden sinnvoller Geschichts- Varianten
... grafischen Darstellen der Struktur
... Planen der zu fotografierenden Bilder
... Aufsetzen der Texte zu den Bildern
... Eintippen der Texte
... sprachlichen und orthografischen Überarbeiten der Texte
... Fotografieren oder zeichnen der geplanten Bilder (oft in der Freizeit)
... Nachbearbeiten Bilder am Computer
... Einbauen von Texten und Bildern in die Homepage
... Bekanntmachen unseres Projekts

 

 


 

Schülerarbeiten
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Es war von Beginn an mein Grundsatz, die Webstories unverfälschte Schülerprodukte werden zu lassen. Ich als Lehrkraft sorgte bloss für ein geeignetes Umfeld, unterstützte und beriet die Klasse, wo nötig.

Ich liess den Gruppen weitgehend freie Themenwahl, wir einigten uns aber darauf, dass sich die Geschichten inhaltlich in einem Bereich bewegen, der ¨öffentlichkeits-tauglich" ist. Einige Gruppen mussten ihre Geschichte schweren Herzens daran anpassen. Von einer Geschichte entstand dabei sogar eine zweite "Insiderversion", deren Internetadresse nur Eingeweihte kennen.

Fürs den Bereich Rechtschreibung durften die Schüler keine Korrekturprogramme verwenden, sondern nur den Duden und unsere Unterrichts-Unterlagen. In manchen Geschichten bin ich als Lehrer mit der Qualität der Rechtschreibung nicht zufrieden, habe aber bewusst keine Texte korrigiert.

Auch den Stil ihrer Texte haben die Jugendlichen ausschliesslich selbst bearbeitet und innerhalb der Gruppe angepasst. Ab und zu gab es jedoch Textstellen oder Ausdrücke, bei denen ich mein Veto einlegen musste... Ich machte auch die Beobachtung, dass es vielen Schülern am Bildschirm schwer fällt, Texte in guter sprachlicher Qualität zu erstellen. Manche erstellten lieber erst traditionelle Entwürfe auf Papier.

Das Layout und die Farbkombinationen der Webstories-Homepage erstellten zwei Schüler mit Wissen, das sie sich im Fakultativfach "Homepage" angeeignet hatten.

Auch sämtliche Fotografien, Zeichnungen und Bildbearbeitungen sind ausschliesslich Schülerarbeiten. Zudem hat jede Gruppe selbständig Texte und Bilder zu einer Homepage verarbeitet, verlinkt und aufs Netz geladen.

 

 

 

Zeit
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Insgesamt investierten wir sehr viel Zeit in die Webstories, etwa 55 Lektionen, fast ausschliesslich im Fach Deutsch. In der 9. Klasse ist der Stoffplan nicht mehr allzu bepackt und lässt uns am OSZT bewusst Feiheiten, um auch ein solch aussergewöhnliches Projekte realisieren zu können.

Zudem konnten während der Entstehung der Webstories zahlreiche wichtige Fähigkeiten trainiert werden wie Zusammenarbeit, Selbständigkeit, Verantwortung, Zeitmanagement und Zuverlässigkeit.

Immer wieder war ich erstaunt und beeindruckt, wie die Klasse Woche für Woche zielstrebig, motiviert und selbständig an ihren Webstories arbeiteten. Auch Freizeitarbeit ausserhalb der Schule oder im Computerraum wurde nicht gescheut.

 

 


 

Technisches
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Computer: Diverse vernetzte Apple Macintosh
Digitalkamera: Samsung Digimax 200 (2.2 Megapixel Auflösung)
Bildbearbeitung: Adope Photoshop
Webeditor: Claris Homepage
Webspace: Gratis zur Verfügung gestellt von Swiss Education Network, die unsere gesamte Homepage hosten.
SEN 

 

 

 

Dank...
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- an die Hauwarte Martin Kläy und Andi Fischer für die Benutzung
  des Luftschutzkellers.
- an die Klasse Sek 9a für die vielfältigen Geschichten und den tollen Einsatz
- an die Netd@ys und SFIB für die Unterstützung in Form der Kamera
- an Frau Mollet von SFIB für ihr Interessen und den Besuch bei uns
- an Fred Nikles für den technisch tadellosen Gerätepark

 

 

 

Sagen Sie...
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...uns Ihre Meinung zum Projekt oder zu den einzelnen Geschichten im OSZT-Forum.

 

 

 

Reto Morgenthaler, Februar 2002 (E-Mail)